"Für alle. Mit Herz und Verstand"

das Jahr 2025 und die Welt, in der wir leben, bleibt in Bewegung. Wir brauchen einen wachen Verstand, um uns zu orientieren. Um richtig und falsch, wahr und unwahr voneinander zu unterscheiden. „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht.“ So betet der König Salomo (1. Könige 3,9). Neben dem Verstand braucht der Mensch auch sein Herz, um sich gut zu orientieren. Ein kritischer Verstand und ein hörendes, liebevolles Herz sind der beste Kompass, den es gibt.
„Für alle. Mit Herz und Verstand“
So ist eine ökumenische Initiative zur Bundestagswahl 2025 überschrieben. Unser Bistum Trier ist mit dabei. Sie will dazu beitragen, ins Gespräch miteinander zu kommen und zu bleiben. Und uns als Menschen mit Achtung und Anstand zu begegnen.
Jeder Christ wird die politischen Positionen daraufhin überprüfen, ob sie mit der Menschenwürde und der Nächstenliebe übereinstimmen. Und ob sie den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken. In der Demokratie trägt jeder Verantwortung mit seiner Teilnahme an der Wahl und mit seiner Wahlentscheidung. Nicht nur für sich sondern „FÜR ALLE“. (Näheres auf für-alle.info)
Dekan Lutz Schultz
„Für alle. Mit Herz und Verstand“
Ökumenische Initiative zur Bundestagswahl 2025
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WÄHLEN |
Die Demokratie ist eine wertvolle Form der politischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Sie garantiert die Wahrung der Freiheit, der Würde und der Rechte jedes einzelnen Menschen, indem sie allen Bürgerinnen und Bürgern eine Stimme gibt.
Die Demokratie in unserem Land ist keine Selbstverständlichkeit, sondern braucht gerade in diesen Zeiten Pflege und Engagement. Demokratie lebt dabei von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.
Wahlen sind ein wesentliches Instrument der Beteiligung und Willensbekundung in einer Demokratie. Leider erleben wir zunehmend, dass die Demokratie in unserem Land in Frage gestellt wird. Dem möchten wir etwas entgegensetzen und mit unserer Initiative das Bewusstsein für den Wert demokratischer Beteiligung stärken.
Gesellschaftlich stehen wir vor einer Zerreißprobe: Wie kann menschenwürdige Migration gelingen, was dient sozialer Gerechtigkeit und welche Maßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung müssen wir ergreifen?
Kritische Debatten müssen geführt werden. Wir Kirchen möchten in Vorbereitung der Wahlen den Raum dafür zur Verfügung stellen und dazu ermutigen, ins Gespräch miteinander zu kommen und zu bleiben. Dabei sollten wir uns als Menschen mit Achtung und Anstand begegnen.
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MENSCHENWÜRDE |
Für uns Christinnen und Christen gründet die Würde eines jeden Menschen in der biblischen Ebenbildlichkeit, die Gott jedem Menschen – gleich welcher Nation, Kultur, Hautfarbe oder sonstigen Wesensmerkmalen – verliehen hat. Alle Menschen sind zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens und in aller Individualität mit derselben Würde ausgestattet. Sie ist universal und unantastbar. Hinter diese Grundüberzeugung dürfen wir nicht zurückfallen.
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NÄCHSTENLIEBE |
Nächstenliebe ist ein Kernbegriff der christlichen Botschaft. Sie nimmt den einzelnen Menschen ebenso in den Blick wie auch seine Mitwelt. Liebe geht über das hinaus, was recht und billig ist. Wenn jeder nur das tut, was unbedingt notwendig ist, dann wird unsere Welt starr und kalt.
Wir werben mit unserer Initiative um ein „Mehr“ für unser gesellschaftliches Miteinander, um die Bereitschaft ein Stück weiterzugehen, als nur bis zur eigenen Haustür. Es braucht den Blick füreinander und den Mut, sich dem Anderen zuzuwenden. Die Nächstenliebe gilt dabei jedem Menschen; niemand ist von ihr ausgenommen.
Nächstenliebe hat verwandte Begriffe, die sich vielleicht in unserem Alltag leichter greifen lassen: Zuhören, Freundlichkeit, Nachsicht, Mitleid, Demut, Bereitschaft zum Verzicht, Nachbarschaftshilfe…
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ZUSAMMENHALT |
Wir spüren eine große Sehnsucht nach Zusammenhalt und Miteinander in unserer Gesellschaft. Dieser Wunsch nach Gemeinschaft macht uns als Menschen aus. Tief in unserem Herzen wissen wir: Niemand kann nur für sich leben. Es braucht die andere oder den anderen. Und wir suchen diese Verbundenheit in Freundschaften und Partnerschaften, in der Familie, mit Gleichgesinnten, in der Religion, in einem Land, als Menschheitsfamilie.
Schauen wir auf das Verbindende. Uns verbindet als Menschen immer mehr als uns trennt. Lassen wir uns nicht lähmen von dem, worin wir unterschiedlicher Meinung sind. Schauen wir auf das, was uns gelingt. Jeder von uns sollte sich fragen: Was können wir tun, damit wir beieinanderbleiben?
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FÜR ALLE. MIT HERZ UND VERSTAND |
Für alle bedeutet: Menschenwürde, Nächstenliebe, Zusammenhalt kennen keine Ausnahme. Im Zusammenklang dieser drei Grundbegriffe können wir unser Gewissen schärfen. So lassen sich gewissenhaft Wahlentscheidungen treffen.
Wenn wir Gesellschaft gestalten, wenn Politik gemacht wird, wenn wir diskutieren, wenn wir streiten, wenn wir wählen – dann sowohl mit Herz als auch mit und Verstand. Es braucht den analytischen Blick genauso, wie den des Herzens. Das macht unsere Ganzheitlichkeit als Menschen aus.
Wir werben dafür, dass Wählerinnen und Wähler sich mit den verschiedenen Programmen auseinandersetzen und eine Entscheidung „mit Herz und Verstand“ treffen.
Gleiches gilt auch für das Handeln derjenigen, die Politik machen und Entscheidungen treffen. Menschenwürde, Nächstenliebe, Zusammenhalt können uns in Debatten, im Ringen um gute Lösungen und am Ende auch für eine Wahlentscheidung leiten.